Ölpreise erholen sich von starken Vortagesverlusten
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New York / London / Wien – Die Ölpreise haben am Freitag nach einer Talfahrt wieder zu einer deutlichen Erholung angesetzt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im August kostete am Mittag 48,24 US-Dollar. Das waren 1,05 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Juli stieg um 79 Cent auf 47,00 Dollar.
Zuvor waren die Preise sechs Tage in Folge gefallen und Experten sprachen von der längsten Verlustphase am Ölmarkt seit Februar. Ursachen waren ein deutlicher Kursanstieg des Dollar und die Risikoaversion der Anleger wegen eines drohenden EU-Austritts Grossbritanniens. Kurz vor dem Wochenende drehte sich aber der Wind, nachdem sich der Dollar wieder etwas abgeschwächt hatte. Rohöl wird in Dollar gehandelt und ein Kursrückgang bei der US-Währung verbilligt den Rohstoff ausserhalb des Dollarraums und stärkt so die Nachfrage.
Versorgungslage weiter «knapp»
Generell sehen Rohstoffexperten der Commerzbank weiter eine «knappe Versorgungslage» am Ölmarkt. Die Produktionsausfälle seien nach wie vor hoch, hiess es. Unter anderem war in Kanada die Produktion wegen verheerender Waldbrände in den Fördergebieten des Landes eingebrochen. «Vor dem Hintergrund des momentan ausgeglichenen Marktes erachten wir das weitere Korrekturpotential der Ölpreise als begrenzt», hiess es bei der Commerzbank.
Mit dem Preis für Rohöl der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) ging es zuletzt unterdessen deutlich nach unten. Das Opec-Sekretariat meldete am Freitag, dass der Korbpreis am Donnerstag 44,03 US-Dollar je Barrel (159 Liter) betragen habe. Das waren 1,33 Dollar weniger als am Mittwoch. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der 13 wichtigsten Sorten des Kartells. (awp/mc/upd/ps)