New York – Die Aussicht auf eine höhere Nachfrage in Asien hat die Ölpreise am Montag angetrieben. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 44,91 US-Dollar. Das waren 52 Cent mehr als am Freitag. Der Preis für ein Fass der US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 68 Cent auf 41,91 Dollar.
Der Chef des saudischen Ölkonzerns Saudi Aramco, Amin Nasser, hatte am Sonntag gesagt, dass der Ölverbrauch in Asien in seinen Augen nahezu das Niveau von vor der Corona-Krise erreicht habe. Mit China wurde die führende asiatische Wirtschaftsmacht zwar früher von der Krise getroffen als die westlichen Industriestaaten, allerdings konnte das Land die Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie auch schneller wieder lockern.
Rohstoffexperte Eugen Weinberg von der Commerzbank verwies ausserdem auf eine angekündigte freiwillige Produktionskürzung durch den Irak. Das Opec-Land hat sich verpflichtet, seine Produktion im August und September um weitere 400 000 Barrel pro Tag zu reduzieren, zusätzlich zu den bestehenden Kürzungen von 850 000 Barrel. «Das wäre in vielerlei Hinsicht ein starkes Signal für den Ölmarkt», kommentierte Weinberg.
Am Markt wurde darüber hinaus auf einen weiteren Rückgang der Ölförderanlagen in den USA verwiesen. Am Freitag hatte die Ausrüsterfirma Baker Hughes gemeldet, dass die Zahl der aktiven Bohrlöcher in der vergangenen Woche um 4 auf 176 gefallen sei. Dies ist der niedrigste Stand seit 15 Jahren und sorgt für ein geringeres Angebot an Rohöl auf dem Weltmarkt. (awp/mc/pg)