New York – Die Ölpreise haben am Mittwoch deutlich zugelegt. Das Treffen des Ölverbunds Opec+, das am Donnerstag beginnt, steht zunehmend im Mittelpunkt. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 64,01 US-Dollar. Das waren 1,32 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für amerikanisches Erdöl der Marke West Texas Intermediate (WTI) stieg um 1,56 Dollar auf 61,30 Dollar.
Am Rohölmarkt gibt es seit Tagen nur noch ein Gesprächsthema: Das Treffen des Rohölverbunds Opec+ ab diesem Donnerstag. Eine vorbereitendes Treffen des OPEC+ Joint Ministerial Monitoring Committee endete am Mittwoch laut Delegierten ohne eine Empfehlung zur Produktionspolitik.
Die Unsicherheit vor der Zusammenkunft bleibt angesichts der unklaren Lage hoch. So haben sich zwar die Konjunkturaussichten mit den fortschreitenden Corona-Impfungen verbessert. Die rasche Ausbreitung neuer Virus-Varianten bringt das Erholungsszenario jedoch ins Wanken. Viele Analysten rechnen dennoch mit einer Produktionsausweitung.
In den USA sind unterdessen die Lagerbestände an Rohöl mit Rekordtempo gestiegen. Die Vorräte legten laut Energieministerium um 21,6 Millionen Barrel auf 484,6 Millionen Barrel zu. Dies ist der stärkste Anstieg seit Beginn der Erhebung im Jahr 1982. Analysten wurden überrascht. Sie hatten mit einem Rückgang um 1,3 Millionen Barrel gerechnet. Die Bestände an Destillaten und Benzin gaben hingegen deutlich nach.
Die Ölpreise bewegten sich jedoch kaum. Schliesslich hatte der harte Frost in Teilen der USA hatte zuletzt einen Grossteil des Raffineriesektors ausgeschaltet. Die Rohölproduktion hat seitdem aber rasch wieder angezogen. Die Raffinerien sind allerdings meist noch geschlossen. Sie konnten also die gestiegene Rohölförderung nicht verarbeiten. Daher stiegen die Rohöllagerbestände, während die Bestände an Benzin und Destillaten sanken. (awp/mc/pg)