New York / London – Die Ölpreise haben am Montag deutlich zugelegt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am Nachmittag 71,77 US-Dollar. Das waren 1,90 Dollar mehr als am Freitag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 1,93 Dollar auf 68,19 Dollar.
Für Zuversicht am Markt sorgte eine Studie aus Südafrika zur neuen Corona-Variante Omikron. Die gesundheitlichen Auswirkungen könnten demnach weniger drastisch sein als bisher befürchtet. Die Entwicklung der Pandemie ist ein entscheidender Faktor für die Wirtschaftsentwicklung und die Nachfrage nach Erdöl.
Marktteilnehmer begründeten die Preisaufschläge auch mit Nachrichten aus Saudi-Arabien. Der staatliche Ölkonzern Saudi Aramco erhöhte die Verkaufspreise für asiatische Kunden und sendete damit ein Signal der Zuversicht für die künftige Rohölnachfrage.
«Die höheren Preisaufschläge für Asien und die USA können als Anzeichen einer robusten Nachfrage gesehen werden», kommentierte Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch. Damit werde die Entscheidung des Ölverbunds Opec+ von letzter Woche, die Ölproduktion im Januar um weitere 400 000 Barrel pro Tag zu erhöhen, untermauert.
Stark unter Druck geraten sind in den USA hingegen die Preise für Erdgas. Der entsprechende Future fiel um elf Prozent und erreichte den tiefsten Stand seit Juli. Beobachter verwiesen auf Wetterprognosen, die ein zunächst weiter mildes Winterwetter in den USA vorhersagten. Dies würde die Nachfrage nach Erdgas dämpfen. Auf die Preise in Europa hatte der Einbruch der US-Preise keine Auswirkungen. Hier legten die Erdgaspreise zu. (awp/mc/pg)