Ölpreise legen deutlich zu – Lage am Suezkanal im Fokus
New York – Die Ölpreise sind am Freitag deutlich gestiegen. Ein Barrel (159 Liter) Nordseeöl der Sorte Brent kostete gegen Mittag 62,97 US-Dollar. Das waren 1,02 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass amerikanisches Rohöl der Marke West Texas Intermediate (WTI) stieg um 1,14 Dollar auf 59,70 Dollar. Damit konnten die Ölpreise die Gewinne aus dem frühen Handel ausbauen.
Am Ölmarkt bleibt der gesperrte Suezkanal nach der Havarie eines Container-Frachters das bestimmende Thema. Zahlreiche Schiffe stecken wegen des festgefahrenen Frachters im Stau. Der japanische Eigentümer des seit Tagen feststeckenden Frachters hofft, das Schiff an diesem Wochenende freizubekommen.
Nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg dürfte sich die Bergung allerdings über das Wochenende hinaus hinziehen. Die Arbeiten sollen etwa eine Woche, möglicherweise auch länger dauern, berichtete die Agentur und berief sich auf namentlich nicht genannte Quellen.
Der Suezkanal zählt zu den wichtigsten Wasserstrassen der Welt und ist auch für den Ölhandel von hoher Bedeutung. Der Schiffstau sorgte daher für Unsicherheit am Ölmarkt. Im Verlauf der Handelswoche war es teilweise zu starken Schwankungen beim Preis für Rohöl gekommen.
«Bei all dem hin und her der letzten Tage dürften die Ölpreise die Woche dennoch mit einem Minus abschliessen», sagte Carsten Fritsch, Analyst bei der Commerzbank. Seiner Einschätzung nach ist der Nachfrageoptimismus am Ölmarkt verflogen und einer deutlich skeptischeren Einschätzung gewichen. Als Ursache hierfür nannte Fritsch unter anderem die verschärften und verlängerten Lockdowns in Europa. (awp/mc/pg)