New York / London – Die Ölpreise haben am Donnerstag mit einer wilden Berg- und Talfahrt auf eine zusätzliche Förderausweitung grosser Fördernationen reagiert. Nach zeitweise deutlichen Abschlägen stiegen die Preise bis zum frühen Abend an. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 69,86 US-Dollar. Das waren 99 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 98 Cent auf 66,55 Dollar.
Zwischenzeitlich waren die Notierungen um rund drei Dollar eingebrochen. Auslöser war, das der mächtige Ölverbund Opec+ seine Förderung trotz anderslautender Erwartungen im Januar um weitere 400’000 Barrel erhöhen will. Am Markt war eher mit einem Stillhalten gerechnet worden, da grosse Verbrauchsländer wie die USA zusätzliche Öl aus ihren Notreserven freigeben. Hintergrund ist das derzeit hohe Preisniveau am Ölmarkt.
Dass die Rohölpreise letztlich doch zulegten, führten Marktbeobachter auf ein Hintertürchen zurück, das sich die Förderländer offen liessen: Sollten sich neue Corona-Ängste bewahrheiten und die erst kürzlich entdeckte Corona-Omikron-Variante Auswirkungen auf den Ölmarkt haben, will man nachjustieren. Die Erhöhung per Januar ist also nicht in Stein gemeisselt. (awp/mc/ps)