London/New York – Die Ölpreise sind am Freitag deutlich gefallen. Händler begründeten die Verluste mit der Hängepartie bei den Bemühungen um eine Begrenzung der Fördermenge und einem neuen Rekord bei den US-Ölreserven in den USA. Am späten Nachmittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im April 32,96 US-Dollar. Das waren 1,32 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI zur Lieferung im März sank um 1,27 Dollar auf 29,50 Dollar.
Die Anleger am Ölmarkt blicken skeptisch auf die Bemühungen für eine Begrenzung der Fördermenge. «Kaum gibt es Anzeichen dafür, dass sich wichtige Förderländer auf einen gemeinsamen Nenner einigen würden, schon kommt ein Dementi», kommentierten Rohstoffexperten der Commerzbank. Die jüngste Verhandlungsrunde über ein Einfrieren der Produktionsniveaus von führenden Opec-Staaten und Russlands war noch nicht beendet, als der iranische Ölminister das Ergebnis schon als nicht ausreichend bezeichnet hatte. «Wir halten eine Einigung zwischen den führenden Ölproduzenten für nahezu ausgeschlossen», so die Einschätzung der Commerzbank.
Ölreserven noch im Hinterkopf
Die Ölpreise hatte bereits am Donnerstag einen spürbaren Dämpfer erhalten, als das US-Energieministerium einen Anstieg der Ölreserven veröffentlichte. In der grössten Volkswirtschaft der Welt waren die Lagerbestände an Rohöl auf ein neues Rekordhoch bei 504,1 Millionen Barrel gestiegen.
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist gestiegen. Das Opec-Sekretariat meldete am Freitag, dass der Korbpreis am Donnerstag 29,96 US-Dollar pro Barrel betragen habe. Das waren 1,78 Dollar mehr als am Mittwoch. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der 13 wichtigsten Sorten des Kartells.(awp/mc/ps/cs)