New York / London – Die Ölpreise haben am Freitag deutlich nachgegeben. Das hohe Angebot an Rohöl gilt nach wie vor als grösste Belastung für das Preisniveau. Ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Juli-Lieferung kostete gegen Abend 101,13 US-Dollar. Das waren 1,06 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) verbilligte sich um 90 Cent auf 92,71 Dollar.
Wie von den meisten Beobachtern erwartet, hielt die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ihre offizielle Ölfördermenge am Freitag konstant. Die Ölminister der zwölf Opec-Staaten beschlossen in Wien, die tägliche Förderung bei 30 Millionen Barrel zu belassen. Opec-Vertreter zeigten sich mit dem derzeitigen Verhältnis von Angebot und Nachfrage grundsätzlich zufrieden.
US-Ölvorräte so gross wie nie zuvor
Das Angebot an Rohöl ist dennoch reichlich, insbesondere in den USA. Neue Lagerdaten der US-Regierung hatten dies am Donnerstag gezeigt. Die gesamten Ölvorräte der USA liegen derzeit so hoch wie nie zuvor. Wesentliche Gründe sind die zunehmende Produktion aus unkonventionellen Quellen (Fracking) sowie begrenzte Transportkapazitäten. Sie verhindern, dass das Rohöl schnell von der wichtigen Lagerstätte Cushing zu den Raffinerien am Golf von Mexiko gelangt.
Auch Opec-Öl günstiger
Der Preis für Opec-Rohöl war ebenfalls rückläufig. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Freitag kostete ein Barrel am Donnerstag im Durchschnitt 99,77 US-Dollar. Das waren 77 Cent weniger als am Mittwoch. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells. (awp/mc/upd/ps)