New York / London – Die Ölpreise haben sich am Freitag weiter stabilisiert und sind am späten Nachmittag leicht gestiegen. Nach Einschätzung von Experten werden sie durch überraschend gute Konjunkturdaten aus den USA und durch die Zuspitzung des Konflikts in der Ukraine gestützt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Oktober kostete 102,72 US-Dollar. Das waren 26 Cent mehr als am Vortag. Rohöl der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) verteuerte sich etwas stärker um 57 Cent auf 95,12 Dollar.
Neue Konjunkturdaten aus den USA hätten die Ölpreise gestützt und vor allem dem US-Ölpreis etwas Auftrieb gegeben, hiess es aus dem Handel. In der Region um Chicago war die Stimmung der Einkaufsmanager im August deutlich besser ausgefallen. Ausserdem hatte sich die Verbraucherstimmung, ermittelt von der Universität von Michigan, überraschend weiter aufgehellt. Die US-Daten stehen in einer Reihe von zuletzt robusten Kennzahlen aus der grössten Volkswirtschaft der Welt und der Ölmarkt spekuliert laut Experten auf eine höhere Nachfrage nach Rohöl.
Zuspitzung des Ukraine-Konflikts als Preistreiber
Ausserdem stütze die Zuspitzung des Ukraine-Konflikts die Ölpreise, hiess es weiter. Russland hat laut Nato mehr als 1000 eigene Soldaten mit schweren Waffen in die umkämpfte Ostukraine geschickt. Rohstoffexperten der Commerzbank rechnen aber vorerst nicht mit stärkeren Reaktionen der Ölpreise auf die neuerliche Eskalation des Konflikts zwischen der Ukraine und Russland. Nach wie vor sei es «äusserst unwahrscheinlich», dass Russland im Falle weiterer Sanktionen mit einer Unterbrechung der Öllieferungen reagieren werde.
Opec-Öl günstiger
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ging zuletzt leicht zurück. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Freitag kostete ein Barrel (159 Liter) am Donnerstag im Durchschnitt 99,97 Dollar. Das waren 9 Cent weniger als am Mittwoch. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells. (awp/mc/upd/ps)