New York – Die Ölpreise haben am Freitag weiter zugelegt und zeitweise den höchsten Stand seit drei Monaten erreicht. Sowohl der Preis für Rohöl aus der Nordsee als auch für Rohöl aus den USA stieg jeweils auf den höchsten Stand seit September, als ein Angriff auf die Ölindustrie in Saudi-Arabien einen starken Preissprung ausgelöst hatte.
Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am Freitag in der Spitze 68,26 US-Dollar. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg bis auf 61,97 Dollar. Im europäischen Nachmittagshandel rutschten die Notierungen für kurze Zeit in die Verlustzone, bevor ein unerwartet starker Rückgang der Ölreserven in den USA wieder für Auftrieb sorgte. Zuletzt hielten sich die Preise kaum verändert zum Vortag.
In der vergangenen Woche waren die amerikanischen Ölreserven nach Angaben der US-Regierung um 5,5 Millionen Barrel auf 441,3 Millionen Barrel gesunken. Analysten hatten zwar einen Rückgang der Lagerbestände erwartet, waren aber nur von einem Abschmelzen um 1,5 Millionen Barrel ausgegangen. Ein Rückgang der US-Ölreserven stützt in der Regel die Ölpreise.
Die Ölpreise haben im Verlauf des Dezembers kräftig zugelegt. Als Ursache gilt unter anderem ein Durchbruch bei den Verhandlungen zur Entschärfung des Handelsstreits zwischen den USA und China, der die Ölpreise zuvor immer wieder belastet hatte. Ausserdem hatte das Ölkartell Opec mit verbündeten Staaten ein Ausweitung der Förderkürzung beschlossen. Gestützt wurden die Ölpreise darüber hinaus durch verbesserte Aussichten für die Weltwirtschaft. (awp/mc/pg)