Ölpreise geben Gewinne ab
New York / London – Die Ölpreise haben am Mittwoch anfängliche Gewinne abgegeben. Zuvor waren sie noch auf mehrjährige Höchststände gestiegen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete 72,11 US-Dollar. Das waren 11 Cent weniger als am Vortag. Mit 72,87 Dollar war der Brent-Preis zuvor noch auf den höchsten Stand seit gut zwei Jahren gestiegen.
Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) sank um 23 Cent auf 69,82 Dollar. WTI hatte zuvor noch mit 70,01 Dollar den höchsten Stand seit Oktober 2018 erreicht.
Der am Mittwoch wöchentliche Ölbericht des US-Energieministeriums belastete die Ölpreise etwas. Zwar sind die Lagerbestände an Rohöl in der vergangenen Woche stärker als erwartet gefallen. Gleichzeitig sind jedoch die Benzin- und Destillatebestände deutlich stärker gestiegen als erwartet. Experten verwiesen auf den sommerlichen Reiseverkehr, der zu einer steigenden Nachfrage nach Treibstoff führe.
Für den jüngsten Anstieg sorgt seit längerem die vielerorts entspanntere Corona-Lage, insbesondere in den USA, China und weiten Teilen Europas. Dagegen ist die Lage in einigen asiatischen Ländern und vielen Staaten Südamerikas teils sehr angespannt.
Die Rohstoffexperten der Commerzbank begründen die steigenden Ölpreise mit drei Faktoren: Für Preisauftrieb sorgten die Knappheit am Ölmarkt infolge der starken Nachfrageerholung, die disziplinierte Einhaltung der Produktionsquoten durch den Ölverbund Opec+ und die unzureichende Reaktion der Nicht-Opec-Produzenten. Vor allem in den USA war die Förderung zuletzt hinter den Erwartungen zurückgeblieben. (awp/mc/ps)