Ölpreise bleiben unter Druck
New York – Die Ölpreise haben am Donnerstag an die Verluste der Vortage angeknüpft und sind weiter gesunken. Gegen Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 74,26 US-Dollar. Das waren 78 Cent weniger als am Mittwoch. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 50 Cent auf 64,81 Dollar.
Im Vormittagshandel haben die Ölpreise ihre frühen Verluste etwas ausgebaut. Am Ölmarkt rücken die US-Sanktionen gegen das Opec-Land Iran wieder stärker in den Fokus, die in der kommenden Woche in Kraft treten sollen. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg könnten die Massnahmen den Ölmarkt weniger hart treffen als bisher angenommen. Demnach sollen iranische Öllieferungen nach Indien und nach Südkorea ein Stück weit von den Sanktionen ausgenommen werden.
Bloomberg berief sich in dem Bericht auf namentlich nicht genannte Quellen aus Asien, die mit den Vorgängen vertraut seien. Aus der Meldung ging aber nicht hervor, um welche Mengen an Rohöl es sich handelt und wie stark daher die iranischen Exporte in die wichtigen Abnehmerstaaten Indien und Südkorea von den US-Massnahmen verschont bleiben.
US-Ölreserven erneut gestiegen
Marktbeobachter erklärten den Preisrückgang aber auch mit der jüngsten Entwicklung der Ölreserven in den USA. Am Vortag hatte die US-Regierung den sechsten wöchentlichen Anstieg der Lagerbestände an Rohöl in Folge gemeldet. Steigende Ölreserven können ein Hinweis auf ein höheres Angebot oder eine sinkende Nachfrage sein und belasten in der Regel die Ölpreise. Im Oktober waren die Ölpreise um mehr als zehn Prozent gefallen. Am Markt wird vor allem der Handelsstreit zwischen den USA und China als Ursache für den Einbruch gesehen, weil der Konflikt die Weltwirtschaft insgesamt belasten und die Nachfrage nach Rohöl bremsen könnte. (awp/mc/pg)