New York – Die Ölpreise sind am Freitag im Zug der allgemeinen Unsicherheit an den Märkten nach der verschobenen Zinswende in den USA gefallen. Am späten Nachmittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November 48,60 US-Dollar. Das waren 49 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Auslieferung im Oktober fiel um 1,03 Dollar auf 45,87 Dollar.
Die erneute Verschiebung der ersten Zinserhöhung in den USA seit der weltweiten Finanzkrise löste an den Finanzmärkten eine breite Unsicherheit mit deutlichen Verlusten an den Aktienmärkten aus. Auch an den Rohstoffmärkten gerieten die Preise unter Druck. Die Fed hatte am Donnerstagabend beschlossen, die Leitzinsen nicht zu erhöhen und den Dollar damit auf Talfahrt geschickt. Die Währungshüter begründeten ihre Beschlüsse mit der Konjunkturflaute in den Schwellenländern und mit den von China ausgehenden Turbulenzen an den Finanzmärkten.
Mit den Ölpreise ging es erst zum Wochenschluss nach unten. Zuvor hatten die Notierungen nach Einschätzung von Händlern von jüngsten Daten zu den Ölreserven in den USA profitiert. Zur Wochenmittag hatte die US-Regierung mitgeteilt, dass die Lagerbestände an Rohöl in der vergangenen Woche gesunken seien. Der Markt hatte hingegen mit einem Anstieg der Ölreserven gerechnet.
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist zuletzt erneut gestiegen. Das Opec-Sekretariat meldete am Freitag, dass der Korbpreis der Ölsorten des Kartells am Donnerstag bei 45,10 Dollar pro Barrel gelegen habe. Das waren 53 Cent mehr als am Mittwoch. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells. (awp/mc/pg)