Singapur – Die Ölpreise sind am Freitag nach dem angekündigten Rückzug der USA aus dem Pariser Klimaschutzabkommen kräftig gefallen. Am späten Nachmittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im August 49,51 US-Dollar. Das waren 1,12 Dollar weniger als am Donnerstag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Juli fiel um 1,06 Dollar auf 47,30 Dollar.
US-Präsident Donald Trump hatte am Donnerstag den Ausstieg der weltgrössten Volkswirtschaft aus dem Pariser Abkommen bekanntgegeben. Nach Einschätzung von Rohstoffexperten der Commerzbank besteht am Markt die Erwartung, dass die Ölproduktion in den USA künftig noch stärker steigen wird. Zuletzt war die Zahl der Bohrlöcher bereits über einen längeren Zeitraum deutlich gestiegen.
Die Commerzbank-Exerten sehen aber auch zahlreiche Gründe, die derzeit für steigende Ölpreise sprechen. Hierzu zähle ein kräftiger Rückgang der Ölreserven in den USA, eine rekordhohe Rohölverarbeitung in den Staaten und eine rekordhohe Nachfrage nach Benzin durch die US-Verbraucher. «Der Markt scheint dies momentan aber nicht zur Kenntnis nehmen zu wollen», schrieben die Fachleute der Commerzbank, die den aktuellen Rückgang der Ölpreise als übertrieben einschätzen.(awp/mc/cs)