New York / London – Die Ölpreise sind am Mittwoch gestiegen und haben sich damit etwas von der Talfahrt vom Vortag erholen können. Gegen Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 100,17 US-Dollar. Das waren 68 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 70 Cent auf 96,54 Dollar.
Die aktuelle Nachfrageprognose der Internationale Energieagentur (IEA) hat die Ölpreise nicht weiter belastet. Der Interessenverband führender Industriestaaten hat in seinem aktuellen Monatsbericht die Erwartung an die weltweite Nachfrage in diesem Jahr leicht gesenkt, von zuvor 99,4 Millionen Barrel pro Tag auf nur noch 99,2 Millionen Barrel. Für das kommende Jahr wurde die Prognose von 101,6 Millionen auf 101,3 Millionen nach unten gesetzt.
Am Vortag war der Preis für Rohöl aus der Nordsee noch um etwa sechs Dollar eingebrochen. Sowohl der Preis für US-Öl als auch für Brent-Öl waren unter die Marke von 100 Dollar gerutscht. Als Ursache gilt die Furcht vor einem Konjunktureinbruch wegen der drohenden Energiekrise in Europa und harter Corona-Massnahmen in China. Zum Wochenstart hatte Russland wegen routinemässigen Wartungsarbeiten die Gaslieferungen durch die Ostseepipeline Nord Stream 1 gestoppt und damit die Sorgen über die Zukunft der Energieversorgung in Europa weiter angefacht.
Marktbeobachter wollen einen weiteren Rückgang der Ölpreise nicht ausschliessen. Derzeit werde der Ölmarkt von Konjunktursorgen getrieben, sagte Rohstoffexperte Warren Patterson von der Bank ING. Daher seien kurzfristig weitere Preisrückgänge wahrscheinlich. (awp/mc/pg)