New York / London – Die Ölpreise sind am Montag mit der Sorge vor einem zu hohen Angebot ins Minus gedreht. Sie knüpften damit an die Verluste vom Freitag an. Nach einer leichten Erholung am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im September gegen Mittag nur noch 46,35 US-Dollar. Das waren 36 Cent weniger als am Freitag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur August-Lieferung fiel um 34 Cent auf 43,89 Dollar.
Im Handelsverlauf sei die Sorge vor einer längerfristigen Überversorgung des Marktes wieder in den Mittelpunkt gerückt, hiess es von Marktbeobachtern. Am Freitagabend hatte die US-Ausrüsterfirma Baker Hughes gemeldet, dass die Zahl der Bohrlöcher in den USA in der vergangenen Woche um sieben auf 763 gestiegen sei. Seit Monaten legt die Zahl der amerikanischen Bohrlöcher tendenziell zu und verstärkt das Angebot. Gleichzeitig versucht das Ölkartell Opec mit einer Kürzung der Fördermenge gegen die Entwicklung anzukämpfen.
Am Morgen hatten noch Meldungen über jüngste Entwicklungen innerhalb der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) für etwas Auftrieb bei den Ölpreisen gesorgt. Das Ölkartell versuche derzeit Druck auf die Mitgliedsländer Libyen und Nigeria auszuüben, hiess es aus dem Handel. Beide Länder seien zu einem Treffen noch diesen Monat eingeladen worden, um die Stabilität ihrer Produktion zu diskutieren, sagte der kuwaitische Ölminister Issam Almarzooq am Wochenende in Istanbul.
Libyen und Nigeria sind von der gemeinsamen Förderkürzung des Kartells ausgenommen. Zuletzt haben beide Opec-Länder ihre Produktion ausgeweitet und dadurch die Kürzungen des Kartells konterkariert. (awp/mc/upd/ps)