New York – Die Ölpreise haben sich am Mittwoch nur leicht bewegt. Die Entscheidung des Ölverbund Opec+ vom Vorabend, an dem Anfang April vorgezeichneten Kurs festzuhalten, sorgte nicht für Schwung. Der Schritt wurde weitgehend erwartet. Am Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 66,51 US-Dollar. Das waren neun Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg in ähnlichem Ausmass auf 63,05 Dollar.
Nach einem Treffen ranghoher Minister hatte der Ölverbund Opec+ am Dienstagabend bestätigt, seine Förderung in den kommenden drei Monaten Zug und Zug zu erhöhen. Die Tagesproduktion soll um insgesamt rund zwei Millionen Barrel ausgeweitet werden. Seit dem schweren Einbruch der Ölpreise in der ersten Corona-Welle im Frühjahr 2020 ist die Ölproduktion des Verbunds per Beschluss gedeckelt. Die Hoffnung auf wirtschaftliche Besserung und eine anziehende Ölnachfrage lässt den Verbund aber zuversichtlicher nach vorne schauen.
Rohstoffexperten der Commerzbank gaben jedoch zu bedenken, dass eine Ausweitung verfrüht sein könnte. Angesichts der sehr angespannte Corona-Lage in Ländern wie Indien, Japan oder der Türkei könne es zu einem Angebotsüberschuss kommen, heisst es in einer Studie. All diese Länder sind grosse Ölimportländer. Dem steht die kräftige Konjunkturerholung in anderen grossen Nachfrageländern wie den USA oder China entgegen. Die Aussichten für die Erdölnachfrage sind damit unsicher. (awp/mc/pg)