Ölpreise erneut unter Druck
New York / London / Wien – Nach den starken Kursverlusten vor dem Wochenende sind die Ölpreise am Montag erneut unter Druck geraten. Am Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im August 48,12 US-Dollar. Das waren 29 Cent weniger als am Freitag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 35 Cent auf 47,28 Dollar.
Am Freitag waren die Ölpreise bereits stark gefallen, nachdem sich die Briten in einem Referendum mehrheitlich für einen Austritt aus der Europäischen Union entschieden haben. Anleger vermeiden seither eher riskantere Anlageformen, zu denen auch Rohöl zählt. Belastet wurden die Ölpreise auch durch den am Montag weiter steigenden Dollarkurs. Ein höherer Dollar macht Rohöl für Anleger aus anderen Währungsräumen teurer.
Markt aktuell unterversorgt
Fundamental bleibt der Ölpreis laut Commerzbank aber gut unterstützt. Aufgrund einer fallenden US-Ölproduktion bei weiterhin hohen ausserplanmässigen Angebotsausfällen und einer gleichzeitig robusten Nachfrage sei der Ölmarkt derzeit unterversorgt. «Über die Auswirkungen des Brexits auf die Ölnachfrage kann im Moment nur spekuliert werden», heisst es in dem Kommentar.
Der Preis für Rohöl der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) ist gefallen. Das Opec-Sekretariat meldete am Montag, dass der Korbpreis am Freitag 44,88 US-Dollar je Barrel (159 Liter) betragen habe. Das waren 1,28 Dollar weniger als am Donnerstag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der 13 wichtigsten Sorten des Kartells. (awp/mc/upd/ps)