London / New York – Die Ölpreise sind am Dienstag weiter deutlich gesunken. Erneut hat sich ein Stabilisierungsversuch im frühen Handel als nicht nachhaltig erwiesen, und die Notierungen gerieten am Nachmittag abermals unter Druck. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im September kostete 81,26 US-Dollar. Das waren 1,14 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI), ebenfalls zur Lieferung im September, fiel um 1,24 Dollar auf 77,16 Dollar.
Der Preis für Rohöl der Nordseesorte Brent ist bereits den vierten Handelstag in Folge auf Talfahrt und fiel in dieser Zeit um etwa vier Dollar je Barrel. Die Notierung für US-Rohöl war bereits am Montag erstmals seit Mitte Juni unter 80 Dollar je Barrel gefallen und hat seit vergangenen Donnerstag mittlerweile um etwa sechs Dollar nachgegeben.
Am Markt wurden die fallenden Ölpreise zuletzt mit der Sorge über eine schwächere Nachfrage in China begründet. Am Wochenende war ein wichtiges Treffen der Kommunistischen Partei zum künftigen Wirtschaftskurs der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt nach Einschätzung von Beobachtern enttäuscht beendet worden. Beim sogenannte «Dritte Plenum» der Partei sei der von einigen erhoffte «grosse Wurf» auf Basis der bisher vorliegenden Informationen ausgeblieben, kommentierte Analyst Patrick Franke von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) die Ergebnisse.
Im weiteren Tagesverlauf dürfte sich das Interesse der Anleger am Ölmarkt zunehmend auf neue Daten zur Entwicklung der Ölreserven in den USA richten. Auf dem Programm stehen Angaben des Interessenverbands American Petroleum Institute (API) zu den amerikanischen Lagerbeständen an Rohöl, die am Markt stark beachtet werden. (awp/mc/ps)