New York / London – Die Ölpreise sind am Dienstag um knapp zwei Dollar gestiegen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Januar kostete am Abend 81,94 US-Dollar. Das waren 1,96 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 1,88 Dollar auf 76,74 Dollar.
Auftrieb erhielten die Erdölpreise vor allem durch den weiter abwertenden Dollar. Fällt der Wechselkurs der US-Währung, wird Rohöl für Investoren ausserhalb des Dollarraums erschwinglicher, weil der Rohstoff in Dollar gehandelt wird. Dieser Wechselkurseffekt treibt meist die Nachfrage, woraufhin die Ölpreise steigen.
Mit Spannung blicken die Marktteilnehmer derzeit auf die Förderpolitik des Förderverbunds Opec+. Die rund zwanzig Staaten beratschlagen an diesem Donnerstag über ihre Produktionsziele. Die Zusammenkunft war eigentlich für vergangenes Wochenende geplant, sie wurde wegen Unstimmigkeiten über die Förderung aber verschoben. Medienberichten zufolge ist vor allem die Produktion afrikanischer Staaten strittig.
Der Disput erhöht den Druck auf den Verbund. Seit Ende September sind die Erdölpreise um mehr als 15 Prozent gefallen. Gründe sind Konjunkturängste und ein steigendes Angebot aus Nicht-Opec-Ländern wie den USA und Brasilien. Schon jetzt begrenzt Opec+ die Förderung, allen voran der Ölgigant Saudi-Arabien. Fraglich ist, ob das Land weiterhin den Grossteil der Förderkürzungen stemmt oder auf Unterstützung der anderen Mitglieder pocht. (awp/mc/ps)