New York – Die Ölpreise sind am Freitag deutlich gestiegen. Nach wie vor bewegt die Marktteilnehmer das unausgewogene Verhältnis von Angebot und Nachfrage. Am Abend kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 82,79 US-Dollar. Das waren 2,25 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 2,52 Dollar auf 81,33 Dollar.
Trotz der Kursgewinne liegen die Erdölpreise unter ihren im Oktober erzielten Mehrjahreshochs. Für Belastung hatten zuletzt vor allem ungünstigere Prognosen für die Weltwirtschaft und der steigende Dollar gesorgt. Legt die US-Währung zu, verteuert dies den Rohölkauf für Interessenten ausserhalb des Dollarraums. Das belastet häufig die Nachfrage.
Die Lage am Ölmarkt bleibt jedoch fragil. Nach wie vor gilt das Angebot als zu gering, um die nach dem Corona-Einbruch anziehende Nachfrage zu bedienen. Zwar weitet der mächtige Ölverbund Opec+ seine Förderung Zug um Zug aus. Experten sehen die Ausweitung aber als zu gering an. Seit Tagen halten sich Spekulationen, die USA könnten einen Teil ihrer strategischen Ölreserven auf den Markt werfen, um den hohen Ölpreisen etwas entgegenzusetzen.
Die Rohstoffexperten von Goldman Sachs erwarten auch in den kommenden Wochen stärkere Preisschwankungen am Ölmarkt. Nach Einschätzung der einflussreichen US-Bank bleibt der Markt unterversorgt. (awp/mc/pg)