New York / London – Die Ölpreise sind am Donnerstag erneut gefallen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Dezember kostete zuletzt 85,06 US-Dollar. Das waren 75 Cent weniger als am Vorabend. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur November-Lieferung fiel um 61 Cent auf 83,61 Dollar.
Am Rohölmarkt scheint die Konjunkturskepsis die Oberhand zu gewinnen. Von den kräftigen Preiszuwächsen, die das Bild bis Ende September geprägt haben, ist wenig zu sehen. Vielmehr notieren die Erdölpreise gegenwärtig auf dem tiefsten Stand seit gut einem Monat. Eine Befürchtung lautet, dass grosse Notenbanken wie die US-Zentralbank Fed die Zinsen entweder noch weiter anheben oder zumindest länger auf dem jetzigen Niveau belassen. Die Wirtschaftslage und die Ölnachfrage könnten darunter leiden.
Dagegen waren die Preise am Ölmarkt lange Zeit durch die zurückhaltende Förderpolitik Saudi-Arabiens und Russlands getrieben worden. Die beiden Länder, die den grossen Ölverbund Opec+ anführen, wollen ihr Angebot bis zumindest Ende des Jahres knapp halten. Die offizielle Linie lautet, dass damit die Ölmärkte im Gleichgewicht gehalten werden sollen. Die Internationale Energieagentur (IEA) und selbst die Opec sehen allerdings eine Unterversorgung des Markts. (awp/mc/ps)