New York – Die Ölpreise haben am Montag im Mittagshandel kräftig zugelegt. Bezogen auf den Januar-Kontrakt der Nordseesorte Brent kostete ein Barrel (159 Liter) zuletzt 40,75 US-Dollar. Das waren 1,30 Dollar mehr als am Freitag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg – bezogen auf den Dezember-Kontrakt – um 1,29 Dollar auf 38,43 Dollar.
An den Finanzmärkten herrschte am Montag eine allgemein freundliche Stimmung, die auch die Ölpreise mit nach oben zog. Mit dem Sieg des Demokraten Joe Biden ist in den USA das Rennen um das Weisse Haus entschieden und eine längere Hängepartie beendet.
Eugen Weinberg, Rohstoffexperte der Commerzbank, warnte jedoch davor, den steigenden Ölpreis auf den Sieg Bidens zurückzuführen. Vielmehr sei er dem deutlich gestiegenen Risikoappetit der Anleger und dem schwächeren Dollar-Kurs geschuldet. «Denn die Politik der neuen Regierung dürfte eher belastend auf den Ölpreis wirken – wegen eines verstärkten Fokus auf erneuerbaren Energien und Alternativantrieben sowie einer möglichen Einigung mit dem Iran und daher höheren iranischen Ölexporten», hiess es von dem Experten.
Da Öl international in Dollar gehandelt wird, werden Importe ausserhalb der USA mit einem sinkenden Wechselkurs attraktiver, dies stützt die Nachfrage.
Zudem bleibt die Entscheidung über die Mehrheiten im US-Senat weiter offen. Hier werden erst Stichwahlen im Januar darüber entscheiden, welche Partei die Mehrheit übernimmt. Marktbeobachter erwarten daher in nächster Zeit keine Entscheidung über ein neues US-Konjunkturpaket. (awp/mc/pg)