Ölpreise legen zu
New York / London – Die Ölpreise haben am Montag zugelegt. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 112,13 US-Dollar. Das waren 65 Cent mehr als am Freitag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 1,15 Dollar auf 111,64 Dollar.
Im Verlauf legte vor allem der WTI-Preis zu. Händler verwiesen auf gestiegene Benzin-Futures in den USA. Dies dürfte die Preise kurz vor Beginn der Sommer-Reisezeit an den Tankstellen nach oben treiben.
Zunächst waren die Ölpreise noch unter Druck geraten. «Massgeblich sind die schwachen chinesischen Konjunkturdaten, denn die Lockdown-Massnahmen hinterlassen – anders als an den Industriemetallmärkten – am zweitgrössten Ölabsatzmarkt der Welt unmittelbare Wirkung», sagte Commerzbank-Expertin Barbara Lambrecht. Schon seit einiger Zeit ruft die strikte Corona-Politik der Volksrepublik Sorgen hervor, die Wirtschaftstätigkeit des Landes könnte erheblich unter den scharfen Ausgangssperren leiden.
Dies scheint sich mehr und mehr zu bewahrheiten: Neue Produktionsdaten aus der Industrie und Umsatzzahlen vom Einzelhandel enttäuschten deutlich. Schon vor einigen Wochen hatten wichtige Konjunkturindikatoren wie die Einkaufsmanagerindizes in diese Richtung gedeutet.
Als Hoffnungsschimmer wurde am Markt auf die etwas weniger angespannte Infektionslage in Shanghai verwiesen. Damit steigt die Hoffnung, dass die Wirtschaftsmetropole bald nicht mehr so stark von den Corona-Beschränkungen belastet wird. China ist die zweitgrösste Volkswirtschaft der Welt und einer der grössten Energieverbraucher. (awp/mc/pg)