Ölpreise brechen ein – Bericht über mögliche Förderanhebung der Opec+
New York / London – Die Ölpreise sind am Montag eingebrochen und haben ihre Talfahrt der vergangenen Woche fortgesetzt. Marktbeobachter verwiesen auf einen Pressebericht über eine mögliche Anhebung der Fördermenge durch den Ölverbund Opec+, der die Notierungen am Nachmittag stark belastet habe. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am Nachmittag 82,95 US-Dollar. Das waren 4,67 US-Dollar weniger als am Freitag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 4,46 Dollar auf 75,62 Dollar.
Am Nachmittag hatte die Wirtschaftszeitung «Wall Street Journal» (WSJ) von einem möglichen grundlegenden Wandel der Förderpolitik des Ölverbunds Opec+ berichtet. Das führende Opec-Land Saudi-Arabien diskutiere demnach im Vorfeld des nächsten Treffens der Opec+ am 4. Dezember mit anderen Opec-Staaten eine Anhebung der Fördermenge um 500 000 Barrel pro Tag.
In der Opec+ sind die Mitglieder des Ölkartells und andere wichtige Förderstaaten organisiert, darunter Russland. Mit einer Anhebung der Fördermenge könnte eine politische Kluft, die zuletzt zwischen den USA und Saudi-Arabien entstanden war, wieder ein Stück weit geschlossen werden, heisst es in dem Zeitungsbericht. Zuletzt hatte die Opec+ beschlossen, die Fördermenge ab November im Schnitt um zwei Millionen Barrel pro Tag zu senken, um die Ölpreise zu stützen. Die Entscheidung war von der US-Regierung als «kurzsichtig» und als «Fehler» kritisiert worden.
Mit dem aktuellen Einbruch setzten die Ölpreise ihre Talfahrt fort, die bereits in der vergangenen Woche wegen wachsender Sorgen um die Weltwirtschaft und einer geringeren Nachfrage an Fahrt aufgenommen hatte. Seit Beginn des Monats hat sich Rohöl aus der Nordsee um mehr als 13 Prozent verbilligt. (awp/mc/pg)