New York / London – Die Ölpreise haben zu Beginn der Handelswoche zugelegt. Marktbeobachter verwiesen auf geopolitische Risiken, die am Montag stärker in den Mittelpunkt rückten und für eine höhere Nachfrage sorgten. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im März kostete am späten Nachmittag 79,57 US-Dollar. Das waren 1,01 Dollar mehr als am Freitag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Februar stieg um 1,19 Dollar auf 74,60 Dollar.
Wegen jüngster Angriffe von Huthi-Rebellen aus dem Jemen auf Handelsschiffe im Roten Meer meiden grosse Reedereien zunehmend die kürzeste Verbindung auf dem Seeweg zwischen Asien und Europa durch das Rote Meer und den Suez-Kanal. Auch für den Ölhandel bedeutet der Umweg um das Kap der Guten Hoffnung im südlichen Afrika einen grossen Umweg, der mit längeren Lieferzeiten verbunden ist.
Am Markt wurde zudem auf Auswirkungen des Kriegs zwischen Russland und der Ukraine verwiesen. Ein Drohnenangriff der Ukraine auf den russischen Hafen Ust-Luga an der Ostsee hatte in der Nacht zum Sonntag ein Feuer in einem Terminal ausgelöst, das zum bedeutenden Erdgasproduzenten Novatek gehört. Ust-Luga gilt als einer der wichtigsten russischen Exporthäfen für Energieträger.
Dagegen konnte eine höhere Fördermenge im Ölland Libyen die Ölpreise am Morgen nur zeitweise etwas belasten. In dem Opec-Mitglied hat ein grosses Ölfeld die Produktion nach einer mehrwöchigen Unterbrechung wieder aufgenommen. (awp/mc/pg)