Ölpreise kaum verändert – Schwacher Dollar und Nachfragesorgen im Fokus

Oil

(Adobe Stock)

New York / London – Die Ölpreise haben am Montag nach zunächst moderaten Gewinnen an Schwung verloren und sind zeitweise in die Verlustzone gedreht. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 91,70 US-Dollar. Das waren 7 Cent mehr als am Freitag. Der Preis für ein Barrel der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg noch um 3 Cent auf 85,64 Dollar.

Etwas Unterstützung erhielten die Ölpreise durch den schwächeren Dollar, der Rohöl für Anleger aus Ländern ausserhalb des Dollarraums billiger macht. Die Nachfrage stieg deshalb etwas an. Erdöl wird international zumeist in der US-Währung gehandelt, weshalb Wechselkursbewegungen oft spürbare Folgen am Ölmarkt haben. Der Dollar in seiner Funktion als Weltreservewährung litt zu Wochenbeginn unter der wieder deutlich gestiegenen Risikobereitschaft der Anleger.

Am Ölmarkt hat zuletzt die Skepsis überwogen. In der vergangenen Woche sind die Preise deutlich gefallen. Ausschlaggebend ist die schwach erwartete Weltwirtschaft, die für einen rückläufigen Verbrauch an Erdöl, Benzin und Diesel spricht. Neben dem Ukraine-Krieg wird die wirtschaftliche Dynamik durch die überwiegend deutlichen Zinsanhebungen vieler Notenbanken gebremst.

Zudem besteht die Sorge, dass China als wichtiges Verbrauchsland weniger Rohöl nachfragt, weil die strikte Null-Covid-Strategie die Konjunktur bremst. Chinas Führung hält daran fest, jeden Virus-Ausbruch mit Lockdowns, Massentests und Quarantäne im Keim zu ersticken. Staats- und Parteichef Xi Jinping hatte erst am Sonntag in einer Grundsatzrede auf dem Parteitag der Kommunistischen Partei die «notwendige» strikte Null-Covid-Strategie in China gepriesen, die «enorme, ermutigende Errungenschaften» sowohl im Kampf gegen die Pandemie als auch in der wirtschaftlichen Entwicklung gebracht habe.

Dem entgegen steht der Kurs des grossen Ölverbunds Opec+. Die rund 20 Staaten wollen ihre Förderung ab November deutlich einschränken. Hintergrund ist der erhebliche Preisrückgang am Ölmarkt, der die Produzenten schmerzt. Die USA sind über die Entscheidung alles andere als glücklich, zumal ihr Verbündeter Saudi-Arabien die Kürzungen verteidigt. Als starker Befürworter eines knapperen Ölangebots gilt Russland. (awp/mc/pg)

Exit mobile version