New York / London / Wien – Die Ölpreise haben am Dienstag den höchsten Stand seit über einem halben Jahr erreicht. Bereits am Morgen kletterte der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juli bis auf 49,47 US-Dollar. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Juni stieg bis auf 48,42 Dollar. Das sind jeweils die höchsten Notierungen seit November 2015.
Nach den Höchstständen am Morgen gaben die Ölpreise zunächst einen Teil ihrer Gewinne ab. Am Nachmittag legten sie aber wieder zu und lagen knapp unter ihren Tageshöchstständen. Die Rohölpreise bleiben damit trotz einer tendenziellen Erholung an den vergangenen Handelstagen schwankungsanfällig.
Hohe Angebotsausfälle geben Auftrieb
Generell sehen Experten die Ölpreise weiter unterstützt. «Auftrieb erhalten sie von hohen Angebotsausfällen», so die Commerzbank. Die Analysten verweisen auf die Waldbrände in der kanadischen Ölprovinz Alberta, die immer noch nicht unter Kontrolle sind. Zudem gebe es einen Angebotsausfall im wichtigen Förderland Nigeria nach Terroranschlägen auf Öleinrichtungen.
Der Preis für Rohöl der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) ist zuletzt erneut deutlich gestiegen. Das Opec-Sekretariat meldete am Dienstag, dass der Korbpreis am Montag 44,37 Dollar je Barrel betragen habe. Das waren 1,07 Dollar mehr als am Freitag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der 13 wichtigsten Sorten des Kartells. (awp/mc/upd/ps)