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New York / London – Die Ölpreise sind am Donnerstag den zweiten Tag in Folge deutlich gestiegen. Der Krieg in der ölreichen Golfregion zwischen den schiitischen Huthi-Rebellen im Jemen und einer von Saudi-Arabien angeführten sunnitischen Allianz sorgte für einen Preissprung. Am Mittag kostete ein Barrel (etwa 159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Mai 58,80 US-Dollar und damit 2,31 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 2,12 Dollar auf 51,32 Dollar.
Geopolitische Ereignisse überlagerten am Ölmarkt das noch immer hohe Angebot an Rohöl, das zuletzt wieder auf die Preise gedrückt hatte. Der wichtige Ölproduzent Saudi-Arabien hatte am Vortag begonnen, Stellungen der Huthi-Rebellen sowie die jemenitische Haupstadt Sanaa zu bombardieren. Die schiitischen Rebellen hatten in dem Land zuletzt militärische Erfolge erzielt. Das sunnitische Saudi-Arabien verdächtigt mit dem Iran seinen regionalen Rivalen der Unterstützung der Rebellen. Saudi-Arabien hat Truppen an der Grenze zum Jemen zusammengezogen und neun weitere sunnitische Staaten zu einer Allianz zusammengeführt.
Nadelöhr der weltweiten Ölschifffahrt
Die Ölmärkte sorgen sich darum, dass der Konflikt zwischen dem Iran und Saudi-Arabien, dessen Hauptschauplätze bisher der Irak und Syrien waren, mitten in der wichtigsten Ölregion der Welt weiter eskaliert. Der Jemen grenzt zudem an den südlichen Zugang zum Roten Meer an und damit an ein Nadelöhr der weltweiten Ölschifffahrt.
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist etwas gefallen. Das Opec-Sekretariat meldete am Donnerstag, dass der Korbpreis der Ölsorten des Kartells am Mittwoch bei 50,83 US-Dollar gelegen habe. Das sind neun Cent weniger als am Vortag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells. (awp/mc/upd/ps)