New York / London – Die Ölpreise haben am Freitag nach einem US-Luftschlag gegen Syrien zugelegt. Nach einem deutlichen Anstieg in der vergangenen Nacht gaben die Preise im Tagesverlauf einen Teil der frühen Gewinne aber wieder ab. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni kostete am späten Nachmittag 55,17 US-Dollar. Das waren 28 Cent mehr als am Donnerstag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Auslieferung im Mai stieg um 39 Cent auf 52,10 Dollar.
Zeitweise kletterte der Preis für US-Öl in der vergangenen Nacht bis auf 52,94 Dollar und damit auf den höchsten Stand seit dem 7. März. Eine ähnliche Entwicklung zeigte sich beim Brent-Preis. Hier ging es bis auf 56,08 Dollar je Barrel nach oben und damit ebenfalls auf den höchsten Stand seit dem 7. März.
In der vergangenen Nacht hatten die USA als Vergeltung für einen mutmasslichen Giftgasangriff einen Luftwaffenstützpunkt in Syrien attackiert. Nach Angaben des Pentagons wurden 59 Raketen des Typs Tomahawk abgeschossen.
Risiko einer Eskalation steigt
Syrien sei zwar kein wichtiges Förderland, aber durch den US-Angriff steige das Risiko einer Eskalation in der gesamten Region, begründete Rohstoffexperte Ric Spooner vom Handelshaus CMC Markets die steigenden Ölpreise. Ausserdem ist Syrien ein Verbündeter von Russland und dem Iran. «Von deren Reaktion auf die US-Militäraktion wird es abhängen, ob sich der Preisanstieg fortsetzt oder zumindest teilweise wieder korrigiert wird», hiess es in einer Einschätzung von Rohstoffexperten der Commerzbank. (awp/mc/upd/ps)