New York / Londeon – Die Ölpreise sind auch am Mittwoch im Aufwind geblieben. Die beiden wichtigsten Rohölsorten Brent und WTI kletterten im Handelsverlauf abermals auf siebenjährige Höchststände. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete bis zu 89,05 US-Dollar. Ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) wurde mit bis zu 87,42 Dollar gehandelt. Das sind jeweils die höchsten Niveaus seit Oktober 2014.
Die Ölpreise verloren im Tagesverlauf zwar etwas an Schwung, zogen zuletzt aber wieder an. Am späten Nachmittag notierte Brent wieder 1,3 Dollar in der Gewinnzone. Bei WTI betrug das Plus 1,8 Dollar. Haupttreiber am Ölmarkt war zuletzt eine Explosion an einer wichtigen Erdölpipeline zwischen dem Irak und der Türkei. Der Grund ist bisher unbekannt. Türkische Offizielle sagten jedoch der Nachrichtenagentur Bloomberg, dass die Pipeline wieder in Betrieb sei.
«Es wiederholt sich damit das Muster der letzten Wochen: Nachrichten über Angebotsausfälle lassen die Preise deutlich steigen und wenn diese behoben sind, fallen die Preise nicht auf das vorherige Niveau zurück», schrieb Rohstoff-Experte Carsten Fritsch von der Commerzbank.
Die Explosion fiel in eine Zeit mit angespanntem Angebot. Schon seit Wochen bleibt der Ölverbund Opec+ mit seiner Produktion hinter den Erwartungen zurück. Hinzu kommen Spannungen zwischen den jemenitischen Huthi und einer gegnerischen Koalition, angeführt von dem Ölriesen Saudi-Arabien. Zugleich wird die Nachfrage durch die Omikron-Welle des Coronavirus weniger stark beeinträchtigt als ursprünglich befürchtet.
Ähnlich äusserte sich am Mittwoch die Energieagentur IEA. Das globale Ölangebot gehe zurück, während die Nachfrage in Richtung Vor-Pandemie-Niveau steige, teilte die IEA in Paris mit. Das Ölkartell Opec hatte in seinem Monatsbericht vom Dienstag ebenfalls von einer robusten Erdölnachfrage gesprochen. (awp/mc/pg)