New York / London – Die Ölpreise sind zu Wochenbeginn gestiegen. Im Mittagshandel wurden die Gewinne aus dem frühen Handel etwas ausgebaut. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 66,26 US-Dollar. Das waren 52 Cent mehr als am Freitag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 44 Cent auf 56,51 Dollar.
Stützend wirkte eine Insiderinformation aus Saudi-Arabien. Das führende Opec-Land will die Fördermenge im kommenden Monat unter der vereinbarten Marke von 10 Millionen Barrel pro Tag halten, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Montag. Die Agentur berief sich auf einen namentlich nicht genannten saudischen Offiziellen. Mit der Förderkürzung sollten die Ölpreise gestützt werden, hiess es weiter in dem Bericht. Derzeit seien die Preise unter dem Niveau, das viele Mitgliedsstaaten der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) zur Finanzierung ihrer Staatshaushalte benötigen, wird der Opec-Offizielle zitiert.
«Saudi-Arabien verzichtet somit freiwillig auf Marktanteile. Allerdings dürften andere Anbieter, insbesondere die USA, in die Bresche springen», schrieben die Rohstoffexperten der Commerzbank. Die USA werden nach Einschätzung der Internationalen Energieagentur (IEA) ihre Ölexporte in den kommenden Jahren dank der Schieferölförderung weiter steigern. In den kommenden fünf Jahren werden die Vereinigten Staaten das Wachstum des Angebots auf dem Ölmarkt stützen, hiess es im Bericht «Oil 2019», der am Montag in Paris veröffentlicht wurde.
Generell rechnet die IEA in den kommenden Jahren mit einem schwächeren Wachstum der weltweiten Nachfrage nach Rohöl. Dies gehe teilweise auf die konjunkturelle Abkühlung in China zurück. Der Interessenverband erwartet bis 2024 einen durchschnittlichen Anstieg der Nachfrage um 1,2 Millionen Barrel pro Tag. Nach wie vor ist nach Einschätzung der IEA kein Ende des Anstiegs der globalen Ölnachfrage in Sicht. (awp/mc/ps)