Ölpreise verzeichnen moderate Gewinne
Singapur – Die Ölpreise haben am Dienstag in einem weitgehend richtungslosem Handel etwas zugelegt. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni 84,79 US-Dollar. Das waren 3 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Mai stieg um 13 Cent auf 80,86 Dollar.
Am Markt war die Rede von einem ruhigen Handel ohne besonders starke Impulse. Die Erdölpreise profitierten etwas von der Entwicklung des US-Dollar, der einen Grossteil seiner Vortagsgewinne abgab. Fällt der Dollarkurs, geht das meist mit steigenden Erdölpreisen einher, da Wechselkurseffekte im Ölhandel eine grosse Rolle spielen. Der Dollar ist als Weltleitwährung auch die dominierende Handelsdevise an den Rohstoffmärkten.
Die am Aktien- und Devisenmarkt stark beachteten Konjunkturdaten aus China liessen indes kaum Schlüsse zu, ob das wichtige Nachfrageland in Zukunft mehr Rohöl importiert. So war die chinesische Industrieproduktion im ersten Quartal zwar weniger stark gestiegen als erwartet. Insgesamt aber erholte sich Chinas Wirtschaft deutlicher als von Analysten prognostiziert.
In der Tendenz haben sich die Erdölpreise von ihrem Einbruch Mitte März erholt. Ausgelöst wurde der Rückschlag durch die Turbulenzen im Bankensektor der USA und Europas, die sich mittlerweile aber wieder beruhigt haben. Preisauftrieb kam zuletzt vor allem durch eine Förderkürzung von einigen Staaten aus dem Ölverbund Opec+. Die Internationale Energieagentur (IEA) rechnet deshalb mit weiter steigenden Ölpreisen. (awp/mc/ps)