New York / London – Die Ölpreise haben am Montag zugelegt. Nachdem sich die Notierungen zum Wochenauftakt noch wenig verändert gezeigt hatten, gewann der Handel am Nachmittag etwas an Schwung. Am späten Nachmittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im September 105,31 US-Dollar. Das waren 29 Cent mehr als am Freitag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte WTI stieg etwas stärker um 75 Cent auf 98,40 Dollar.
Händler begründeten den Anstieg der Ölpreise mit der Aussicht auf einen weiteren Rückgang der Reserven in den USA. Als eine Ursache für die sinkenden Vorräte gilt eine vergleichsweise hohe Auslastung der Raffinerien in der grössten Volkswirtschaft der Welt. Die US-Regierung wird die offiziellen Daten zu den Lagerbeständen an Rohöl am Mittwoch veröffentlichen. Ein Rückgang der Ölreserven könnte ein Hinweis auf eine höhere Nachfrage sein.
Dagegen spielten die zahlreichen politischen und militärischen Konflikte auf der Welt nach wie vor eine untergeordnete Rolle am Ölmarkt. Am Freitag hatten die Ölpreise nur zeitweilig mit spürbaren Aufschlägen reagiert, als die USA ihre Luftschläge gegen die radikal-islamistische Terrorgruppe «Islamischer Staat» im Irak begannen. Zu Beginn der Woche hatten sich die Ölpreise aber trotz fortgesetzter US-Luftangriffe zunächst nur wenig verändert gezeigt. «Offensichtlich werden von der Mehrheit der Marktteilnehmer weiterhin keine Angebotsausfälle im Irak erwartet», so die Einschätzung von Rohstoffexperten der Commerzbank.
Auch Opec-Öl teurer
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) legte zuletzt zu. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Montag kostete ein Barrel am Freitag im Durchschnitt 103,11 US-Dollar. Das waren 88 Cent mehr als am Donnerstag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells. (awp/mc/upd/ps)