Ölpreise erneut gesunken – Hoffnungssignale in Libyen
New York / London – Die Ölpreise haben am Montag an die Kursverluste der vergangenen Woche angeknüpft. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 64,32 US-Dollar. Das waren 66 Cent weniger als am Freitag. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte WTI fiel um 77 Cent auf 58,27 Dollar.
Die Preise gerieten nach anfänglichen Zuwächsen im Tagesverlauf unter Druck. Bei Verhandlungen über ein Waffenstillstandsabkommen in Libyen haben die Konfliktparteien am Montag Fortschritte erzielt. Während der Gespräche in Moskau habe Ministerpräsident Fajis al-Sarradsch ein entsprechendes Dokument unterzeichnet, sagte Russlands Aussenminister Sergej Lawrow der Agentur Interfax zufolge. Er sprach von Fortschritten. Libyen verfügt über reiche Erdölvorkommen, die einer der Gründe für den Bürgerkrieg sind.
Tendenzielle Entspannung im US-iranischen Verhältnis
Bereits in der vergangenen Woche hatten die Erdölpreise deutlich nachgegeben. Es gab die stärksten Verluste auf Wochensicht seit Juli. Auslöser war eine tendenzielle Entspannung im Verhältnis zwischen den USA und Iran. Die Gefahr eines Krieges zwischen den beiden Ländern scheint dadurch gesunken zu sein.
Allerdings haben zuletzt die Spannungen innerhalb des Iran zugenommen und es kam zu regimekritischen Protesten. Marktbeobachter gehen davon aus, dass die Iran-Krise weiter ein bestimmender Faktor am Ölmarkt bleiben wird. «Das Risiko, dass der Konflikt wieder hochkocht, ist nicht zu vernachlässigen», kommentierte Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank. Iran gehört als ölreiches Land zum Erdölkartell Opec. Aufgrund harter Sanktionen ist der Ölexport des Landes aber massiv gesunken. (awp/mc/ps)