Ölpreise legen zu – Verluste auf Wochensicht
New York – Die Ölpreise sind am Freitag gestiegen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am Nachmittag 75,49 US-Dollar. Das waren 1,37 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 1,56 Dollar auf 74,50 Dollar.
Gestützt wurden die Ölpreise durch die insgesamt freundliche Stimmung an den Finanzmärkten. Zudem beflügelte der schwächere Dollar die Rohölpreise. Ein schwächerer Dollar macht Rohöl für Anleger aus anderen Währungsräumen günstiger. Dies stützt tendenziell die Nachfrage.
Für Verunsicherung sorgt am Ölmarkt auch die rasche Verbreitung der Delta-Variante des Coronvirus. Die ansteckendere Variante breitet sich derzeit vor allem in Asien aus und sorgt für Konjunkturängste. Neue Corona-Beschränkungen wie in Japan dämpfen das Wachstum und lasten auf der Nachfrage nach Rohöl, Benzin und Diesel.
Trotz der jüngsten Erholung haben die Ölpreise in der laufenden Woche nachgegeben. Ein Grund ist die Verunsicherung über den künftigen Kurs des Ölverbunds Opec+. Den 23 Ländern war es auch nach mehreren Anläufen nicht gelungen, sich auf eine gemeinsame Förderpolitik bis Ende des Jahres zu verständigen. Ein Streit zwischen dem Ölgiganten Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten verhinderte eine Einigung.
Die Rohstoffexperten der Commerzbank gehen jedoch nicht von einem Bruch zwischen den Opec-Staaten aus. «Die starke Nachfrageerholung weltweit gepaart mit einer disziplinierten Einhaltung der Produktionsvereinbarung seitens der Opec hat uns veranlasst, die Ölpreisprognose für die nächsten Monate nach oben anzupassen», heisst es in einem Kommentar. Für die zweite Jahreshälfte sei mit einem Brentölpreis von durchschnittlich 75 Dollar zu rechnen. (awp/mc/pg)