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New York – Die Ölpreise sind am Freitag im Zuge der sich immer weiter zuspitzenden Konflikte in der Ostukraine und in Israel weiter gestiegen. Kurz vor dem Wochenende hielt sich der Preisanstieg allerdings in Grenzen. Gegen Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im September 108,25 US-Dollar. Das waren 36 Cent mehr als am Donnerstag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte WTI zur August-Lieferung stieg um 25 Cent auf 103,44 Dollar.
Händler erklärten den Anstieg der Ölpreise unter anderem mit dem mutmasslichen Abschuss einer malaysischen Boeing über der Ostukraine. Die USA gehen nach Auswertung von Satelliten-Aufnahmen davon aus, dass eine Boden-Luft-Rakete abgefeuert wurde. Die ukrainische Regierung und die prorussischen Separatisten gaben sich gegenseitig die Schuld für die dramatische Eskalation in dem schon Monate dauernden Konflikt.
Rohstoffexperten der Commerzbank zeigten sich überrascht über den vergleichsweise geringen Anstieg der Ölpreise. «Die Verschärfung der Sanktionen gegen Russland am Vortag, der Abschuss des malaysischen Passagierflugzeugs über der Ostukraine, die Bodenoffensive Israels gegen die Hamas im Gaza-Streifen und nicht zuletzt die instabile Lage im Norden Iraks und in Libyen – trotz der Vielzahl an Krisenmeldungen lässt sich der Markt nicht wirklich aus dem Gleichgewicht bringen», heisst es in einem Kommentar. Ob die Ruhe am Ölmarkt trügerisch sei, dürfte nach Einschätzung der Commerzbank nicht zuletzt von den weiteren Ermittlungen über den Urheber des Flugzeugabschusses abhängen.
Opec-Rohölpreis legt ebenfalls zu
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) legte zuletzt ebenfalls zu. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Freitag kostete ein Barrel am Donnerstag im Durchschnitt 105,04 US-Dollar. Das waren 60 Cent mehr als am Mittwoch. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells. (awp/mc/pg)