Ölpreise geben Gewinne teilweise ab

Oil

(Photo by Maksym Kaharlytskyi on Unsplash)

New York / London – Die Ölpreise haben am Donnerstag zugelegt. Sie notierten zuletzt jedoch merklich unter ihren Tageshöchstständen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent wurde zuletzt mit 113,22 US-Dollar gehandelt. Das waren 2,08 Dollar mehr als am Vortag. Zeitweise waren der Preise noch bis auf 118,36 Dollar gestiegen. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 1,38 Dollar auf 110,08 Dollar.

Am Ölmarkt bleibt der Krieg in der Ukraine das beherrschende Thema. Das mit Spannung erwartete Treffen der Aussenminister von Russland und der Ukraine in der Türkei hat keine wesentlichen Fortschritte gebracht. Beide Seiten zeigten sich allerdings grundsätzlich bereit für weitere Gespräche. Die Ölpreise hatten im europäischen Vormittagshandel deutlich zugelegt.

Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank wies darauf hin, dass aus den Fördergebieten ausserhalb Russlands mehr Öl auf den Markt kommen könnte. So würde eine denkbare Einigung in den Atomverhandlungen mit dem Iran eine Aufhebung der US-Sanktionen gegen die iranischen Ölexporte erlauben.

In Venezuela soll der Staatskonzern PDVSA bis Ende des Jahres wieder zwei Millionen Barrel Rohöl pro Tag fördern, sagte Präsident Nicolás Maduro. Auch die Produktion von Rohölderivaten und Gas soll im laufenden Jahr angekurbelt werden. Der südamerikanische Krisenstaat verfügt nach derzeitigen Erkenntnissen über die grössten Ölreserven der Welt. Wegen Sanktionen, Missmanagement und Korruption war die tägliche Fördermenge allerdings auf zuletzt 668 000 Barrel Öl pro Tag gesunken.

In den vergangenen Tagen war es am Ölmarkt zu extremen Preisbewegungen gekommen. Am Montag hatten die Erdölpreise drastisch zugelegt und das höchste Niveau seit dem Jahr 2008 erreicht. Am Mittwoch folgte ein scharfer Einbruch der Ölpreise, nachdem am Markt Hoffnungen auf eine vorsichtige Annäherung zwischen Russland und der Ukraine aufgekommen waren. Experten gehen davon aus, dass die starken Preisschwankungen angesichts der hohen Verunsicherung anhalten dürften. (awp/mc/ps)

Exit mobile version