Ölpreise drehen ins Minus – Ukraine-Krise im Fokus
New York / London – Die Ölpreise haben am Montag die Gewinne aus dem frühen Handel nicht halten können. Nachdem die Sorge vor einer Eskalation der Lage in der Ost-Ukraine die im Preise im asiatischen Handel noch antrieb, rutschten die Notierungen gegen Mittag leicht ins Minus. Ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Mai kostete 107,31 US-Dollar. Das waren zwei Cent weniger als am Freitag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte WTI fiel um 32 Cent auf 103,42 Dollar.
Die Ölpreise hätten zunächst auf die jüngste Zuspitzung der Krise in der Ost-Ukraine reagiert, hiess es von Experten der Commerzbank. Am Morgen war der Brent-Preis mit der Sorge vor einem Bürgerkrieg noch zeitweise über 108 Dollar gestiegen und damit auf den höchsten Stand seit Ende März. Am Vormittag hatte der ukrainische Interimspräsident Alexander Turtschinow aber ein Referendum über eine mögliche Föderalisierung des Landes nicht mehr ausgeschlossen. Eine Volksabstimmung ist eine der Forderungen der prorussischen Separatisten in der Krisenregion.
Nach Einschätzung der Commerzbank-Experten dürfte vor allem der Brent-Ölpreis steigen, falls es im Zuge der Ukraine-Krise zu einer Unterbrechung der Öllieferungen aus Russland kommen sollte. Allerdings gilt Russland als in hohem Masse abhängig von den europäischen Absatzmärkten. Ein Grossteil der russischen Energieexporte wird nach Europa geliefert.
Auch Preis für Opec-Öl gefallen
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist gefallen. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Montag kostete ein Barrel (159 Liter) am Freitag im Durchschnitt 104,07 US-Dollar. Das waren 26 Cent weniger als am Donnerstag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells. (awp/mc/upd/ps)