Ölpreise legen stark zu

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(Photo by Cameron Venti on Unsplash)

New York / London – Die Ölpreise sind am Dienstag deutlich gestiegen. Bis zum Mittag bauten sie die Gewinne aus dem frühen Handel aus, nachdem der Preis für Nordseeöl am frühen Morgen bereits erstmals seit März wieder über die Marke von 70 US-Dollar je Barrel (159 Liter) gestiegen war. Zuletzt wurde ein Barrel der Nordseesorte Brent mit 70,72 Dollar gehandelt. Das waren 1,40 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 1,79 Dollar auf 68,11 Dollar.

Am Vormittag bauten die Ölpreise die Gewinne weiter aus. Zuvor hatten Konjunkturdaten aus der Eurozone für eine positive Überraschung gesorgt. In den Industriebetrieben ist die Stimmung laut einer Umfrage des Forschungsinstituts Markit auf ein Rekordhoch gestiegen. Die Stimmungsdaten deuten auf eine starke konjunkturelle Erholung im zweiten Quartal hin. Am Ölmarkt rückte zuletzt die Spekulation auf eine stärkere Nachfrage nach dem Abflauen der Corona-Krise stärker in den Vordergrund.

Vor dem Hintergrund einer stärkeren Konjunktur in führenden Industriestaaten beraten am Dienstag die Energieminister des Rohölverbunds Opec+ über ihre Förderpolitik. Es wird erwartet, dass die Politik einer schrittweisen Förderausweitung fortgesetzt wird. Vor der Sitzung gab sich ein Opec-Komitee zuversichtlich für die künftige Nachfrageentwicklung.

«Die Stimmung auf dem Treffen der OPEC und ihrer Alliierten (Opec+) dürfte ziemlich ausgelassen sein», beschrieb Rohstoffexperte Eugen Weinberg von der Commerzbank die Lage. Er verwies auf eine Schätzung von Opec-Experten, dass die Lagerbestände in den OECD-Ländern bis Ende Juli unter den Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2019 fallen dürften.

Nach Einschätzung von Weinberg ist es zwar wahrscheinlich, dass der Ölverbund Opec+ vorerst an den bisher beschlossenen Erhöhungen der Fördermengen im Juni und Juli festhält und keine weitere Produktionsausweitungen ab August beschliesst. «Jedoch könnte ein zunehmend angespannter Markt eine kurzfristige Überarbeitung der Vereinbarung erforderlich machen», sagte der Commerzbank-Experte. (awp/mc/ps)

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