Ölpreise etwas gestiegen – Kursverluste auf Wochensicht
New York / London – Die Ölpreise haben am Freitag etwas zugelegt. Am Nachmittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im August 79,91 US-Dollar. Das waren 4 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Juli stieg um 23 Cent auf 75,77 Dollar.
Seit der Wochenmitte haben sich die Ölpreise stabilisiert, nachdem sie in der ersten Wochenhälfte noch auf Talfahrt waren und die tiefsten Stände seit Anfang Februar erreicht hatten. Trotz der Erholung in der zweiten Wochenhälfte hat sich Rohöl auf dem Weltmarkt auf Wochensicht etwa um einen Dollar je Barrel verbilligt.
Belastet wurden die Erdölpreise in dieser Woche vor allem durch die Förderpolitik grosser Produzenten. Am vergangenen Wochenende hatte der Ölverbund Opec+ eine zweischneidige Erklärung abgegeben. Einerseits wurden Förderkürzungen bis ins kommende Jahr hinein verlängert. Andererseits sollen einige der Kürzungen ab Herbst schrittweise gelockert werden.
Nach Einschätzung von Barbara Lambrecht, Rohstoffexpertin bei der Commerzbank, dürften sich die Ölpreise in den kommenden Handelstagen weiter erholen. Sie verwies auf die jüngsten Beschlüsse der Opec+, wonach freiwillige Produktionskürzungen einzelner Mitgliedsstaaten des Verbunds ab Oktober zurückgenommen werden. Dies dürfte in der zweiten Jahreshälfte zu einer Unterversorgung des Ölmarktes führen. (awp/mc/ps)