New York / London – Der Brent-Ölpreis hat am Montag weiter unter der Sorge um die Schwellenländer gelitten und an die Verluste vom vergangenen Freitag angeknüpft. Dagegen konnte sich der US-Ölpreis leichte im Plus halten. Gegen Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im März 107,15 US-Dollar. Das waren 73 Cent weniger als am Freitag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Ölsorte WTI stieg hingegen leicht um acht Cent auf 96,72 Dollar.
Am Ölmarkt gebe es weiter die Sorge, dass jüngste Rückschläge an den Märkten der Schwellenländer die Nachfrage nach Rohöl bremsen könnte, erklärte ein Rohstoffanalyst von CMC Markets den verhaltenen Wochenauftakt am Ölmarkt. Insgesamt hätten aber die Auswirkungen der zum Teil panikartigen Verkäufen bei Währungen und Anleihen von Schwellenländern bisher nur vergleichsweise geringe Auswirkungen am Ölmarkt gezeigt.
Stärkerer Preisrückgang nicht ausgeschlossen
Vor dem Hintergrund der Bedeutung der Schwellenländer für den Handel mit Rohöl wollten Experten der Commerzbank einen stärkeren Preisrückgang nicht ausschliessen. Noch zeigten die Ölpreise eine bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit auf die jüngste Entwicklung. Es sei aber fraglich, «ob sich die Ölpreise dem Gegenwind dauerhaft entziehen können», heisst es weiter bei der Commerzbank.
Ein überraschend starker Anstieg des Ifo-Geschäftsklimas konnte den Brent-Preis am Vormittag nicht stützen. Im weiteren Handelsverlauf dürften die geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank am Mittwoch stärker in den Fokus rücken.
Auch Opec-Öl deutlich günstiger
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist deutlich gesunken. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Montag kostete ein Barrel (159 Liter) am Freitag im Durchschnitt 105,04 US-Dollar. Das waren 1,07 Dollar weniger als am Donnerstag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells. (awp/mc/ps)