New York / London – Die Ölpreise haben am Dienstag nachgegeben. Am Nachmittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 93,00 US-Dollar. Das waren 2,70 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel gegenüber Freitag um 12 Cent auf 87,75 Dollar. Der deutliche Unterschied bei der Preisentwicklung erklärt sich durch den Feiertag in den USA am Montag.
Am Dienstag sei die harte Corona-Politik Chinas stärker in den Blick geraten. Zuletzt riegelte die chinesische Regierung wieder vermehrt ganze Millionenstädte ab, um eine Ausbreitung des Virus zu verhindern. Das belastet die wirtschaftliche Entwicklung und damit auch die Nachfrage nach Rohöl.
Die am Montag beschlossene Förderkürzung des Ölverbundes Opec+ rückte so wieder etwas in den Hintergrund. Das Ölkartell hatte für Oktober eine leichte Kürzung seiner Produktion beschlossen. Hintergrund ist, dass die Erdölpreise in den vergangenen Wochen deutlich gefallen sind – wenngleich von hohem Niveau aus. Auslöser der Preisrückgänge sind trübe Konjunkturaussichten, gepaart mit deutlichen Zinsanhebungen vieler Notenbanken als Mittel gegen die hohe Inflation.
«Seit gestern ist klar, dass die Opec+ keinen stärkeren Preisrückgang akzeptiert und falls nötig weitere Produktionskürzungen erfolgen dürften», kommentierte Carsten Fritsch, Rohstoffexperte bei der Commerzbank. Dies erkläre den Preisanstieg am Montag trotz der nur geringen Anpassung der Fördermenge. (awp/mc/ps)