New York / London – Die Ölpreise sind am Mittwoch erneut gefallen. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Mai 85,87 US-Dollar. Das waren 38 Cent weniger als am Vorabend. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 35 Cent auf 81,27 Dollar.
In den Vereinigten Staaten sind die Ölreserven in der vergangenen Woche unerwartet gestiegen. Die Bestände an Rohöl legten laut Energieministerium im Vergleich zur Vorwoche um 3,2 Millionen auf 448,2 Millionen Barrel (je 159 Liter) zu. Analysten hatten hingegen im Schnitt mit einem Rückgang um 1,0 Millionen Barrel gerechnet. Die tägliche Ölproduktion verharrte mit 13,1 Millionen Barrel auf einem hohen Niveau. Ein höherer Bestand an Vorräten belastet tendenziell die Preise.
Druck auf die Erdölpreise übte der zuletzt gestiegene Dollarkurs aus. Am Ölmarkt bewirkt ein stärkerer Dollar in der Regel eine rückläufige Nachfrage. Ein höherer Dollarkurs macht Rohöl für Anleger aus anderen Währungsräumen teurer. Die US-Investmentbank JPMorgan erwartet einen weiteren Anstieg des Brent-Preises. Sollten die jüngsten Förderkürzungen Russlands nicht durch andere Länder ausgeglichen werden, könnte der Preis bis September auf 100 Dollar steigen, schreibt Analystin Natasha Kaneva in einer Studie. (awp/mc/pg)