New York / London – Die Ölpreise haben am Dienstag im Handelsverlauf zugelegt. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 61,84 US-Dollar. Das waren 56 Cent mehr als am Montag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 31 Cent auf 53,58 Dollar.
Die Aussagen von US-Notenbankchef Jerome Powell stützten die Ölpreise etwas. Man werde den Handelskonflikt zwischen den USA und China genau beobachten und auf dessen Fortgang reagieren. «Wir wissen nicht, wie oder wann diese Probleme gelöst werden», so Powell. Man beobachte die wirtschaftlichen Auswirkungen genau und werde «wie immer» entsprechend handeln, um das Wachstum aufrechtzuerhalten.
«Die Schwelle für eine Zinssenkung sinkt», sagte Diane Swonk, Chefvolkswirtin bei Grant Thornton in Chicago. «Powell versucht einen Drahtseilakt.» Er wolle mit Blick auf die solide Konjunktur optimistisch bleiben und gleichzeitig bereit für eine Zinssenkung sein. Eine lockere Geldpolitik stützt tendenziell auch die Nachfrage nach Rohöl.
Ölpreise am Montag auf Viermonatstief
Am Montag waren die Rohölpreise noch auf den tiefsten Stand seit Februar gefallen. Seit ihrem Jahreshoch von Mitte April sind die Erdölpreise um fast 20 Prozent eingebrochen. Die Ölpreise stehen weiter unter dem Eindruck globaler Konjunkturängste, hiess es in einer Einschätzung von Rohstoff-Experten der Commerzbank. Wesentlicher Grund hierfür ist der Handelsstreit zwischen den USA und China. Der Konflikt scheint festgefahren, eine baldige Lösung ist nicht in Sicht. Dies nährt Ängste vor einer sich weiter abschwächenden Weltwirtschaft mit einer rückläufigen Ölnachfrage. (awp/mc/ps)