New York – Die Ölpreise haben am Donnerstag anfängliche Gewinne weitgehend abgegeben. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent fiel auf 66,86 US-Dollar. Das waren 18 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für amerikanisches Erdöl der Marke West Texas Intermediate (WTI) stieg hingegen leicht um 4 Cent auf 63,26 Dollar. Zwischenzeitlich waren die Preise auf den jeweils die höchsten Stand seit Anfang 2020 gestiegen.
Im Tagesverlauf kam es nach den jüngsten Kurszuwächsen zu Gewinnmitnahmen. An den Gründen für die steigenden Ölpreise hat sich in den vergangenen Tagen wenig geändert. Auf der Nachfrageseite treibt die Hoffnung auf konjunkturelle Besserung, gestützt durch Fortschritte bei den Corona-Impfungen und die Aussicht auf weniger Beschränkungen des öffentlichen Lebens.
«Der Optimismus der Finanzmarktteilnehmer ist zurück und damit auch der hohe Anlegerappetit an den Rohstoffmärkten», kommentierte Rohstoffexperte Eugen Weinberg von der Commerzbank das jüngste Handelsgeschehen. Er verwies ausserdem auf jüngste Aussagen des Präsidenten der US-Notenbank Fed, Jerome Powell. Der hatte bei einer Anhörung im US-Kongress noch viele Jahre mit einer ultralockeren Geldpolitik in Aussicht gestellt.
Ausserdem werden die Ölpreise durch die begrenzte Förderung grosse Anbieter wie Saudi-Arabien gestützt. Hinzu kamen am Mittwoch Erdöldaten aus den USA, die eine deutlich verminderte Produktion ergaben. Grund dürfte vor allem der jüngste Wintereinbruch mit extrem niedrigen Temperaturen gewesen sein, der schwere Folgen für den Energie- und Ölsektor hatte. (awp/mc/pg)