Ölpreise rutschen noch stärker ins Minus
New York / London – Die Ölpreise sind am Dienstag im Tagesverlauf immer stärker unter Druck geraten. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni kostete zuletzt 73,18 US-Dollar. Das waren 1,50 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 1,26 auf 67,32 Dollar.
Der starke US-Dollar belastete die Kurse. Die US-Währung legte zu allen anderen wichtigen Währungen zu. Ein stärkerer Dollar macht Rohöl für Anleger aus anderen Währungsräumen teurer. Dies verringert die Nachfrage. Schwache Industriedaten aus den USA und Grossbritannien signalisieren zudem eine Abschwächung des Wirtschaftswachstum. Auch dies würde die Nachfrage nach Rohöl dämpfen.
Atomabkommen mit Iran im Fokus
Am Ölmarkt bleibt die Befürchtung, dass die USA aus dem Atomabkommen mit dem Opec-Land Iran aussteigen könnten, ein beherrschendes Thema. Der Iran wehrt sich gegen Vorwürfe des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu, dass Teheran umfangreiches Know-how zum Atomwaffenbau heimlich aufbewahrt habe. Dies sind laut Aussenminister Mohamed Dschawad Sarif aufgewärmte, alte Anschuldigungen, mit denen sich die Atomenergiebehörde IAEA bereits auseinandergesetzt habe.
Wegen des Mai-Feiertages blieben an vielen Handelsplätzen die Märkte geschlossen. Geöffnet haben jedoch die Rohstoffbörsen in Grossbritannien und den USA. (awp/mc/ps)