Ölpreise entwickeln sich unterschiedlich
New York / London – Die Ölpreise haben sich am Freitag unterschiedlich entwickelt. Während der Preis der Nordseesorte Brent leicht zulegte, setzte der Preis der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) die Abwärtsbewegung vom Vortag fort. Am Freitagmittag fiel der Preis für ein Fass der Sorte WTI um 13 Cent auf 42,10 US-Dollar. Ein Barrel (159 Liter) der Sorte Brent zur Lieferung im September kostete 49,26 US-Dollar und damit 4 Cent mehr als am Vortag.
Analysten der Commerzbank erklären den Rückgang des WTI-Preises mit dem Ausfall einer Rohölverarbeitungsanlage in der grössten Raffinerie im Mittleren Westen der USA aufgrund von Reparaturarbeiten. Durch den Ausfall sei damit zu rechnen, dass der Abbau der Rohöllagerbestände diese Woche schwächer ausfallen werde als zuletzt. Trotz des kontinuierlichen Lagerabbaus seit Mai lägen die US-Rohöllagerbestände noch immer knapp 100 Millionen Barrel über dem langjährigen Durchschnitt und damit auf einem sehr hohen Niveau.
Anhaltende Talfahrt
Ungeachtet der leichten Gegenbewegung bei der Sorte Brent, befinden sich die Ölpreise seit Mai 2015 auf Talfahrt. Neben einem zu hohen Angebot führen Wachstumssorgen, vor allem ausgehend von China, zu einem Abwärtdruck. Zudem drückt der starke Dollar die Nachfrage, weil er das Öl in anderen Währungsräumen verteuert.
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist gestiegen. Das Opec-Sekretariat meldete am Freitag, dass der Korbpreis der Ölsorten des Kartells am Donnerstag bei 47,28 US-Dollar pro Barrel (159 Liter) gelegen habe. Das waren 19 Cent mehr als am Vortag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells. (awp/mc/upd/ps)