New York / London – Die Ölpreise haben am Montag deutlich angezogen. Ausschlaggebend war die Aussicht auf ein geringeres Angebot. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 88,40 US-Dollar. Das waren 3,26 Dollar mehr als am Freitag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) legte um 3,64 Dollar auf 83,13 Dollar zu. Zeitweise waren die Preise noch stärker gestiegen.
Am Markt wurden die Preisaufschläge mit der Möglichkeit eines bald geringeren Erdölangebots begründet. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf informierte Personen berichtete, erwägt der Ölverbund Opec+ eine Förderkürzung um mehr als eine Million Barrel am Tag. Hintergrund sind die deutlichen Preisabschläge am Rohölmarkt in den vergangenen Wochen. Sie gehen zurück auf trübe Konjunkturaussichten, die eine deutlich schwächere Nachfrage nach Öl, Benzin und Diesel erwarten lassen.
Die etwas mehr als 20 Förderländer der Opec+ treffen sich an diesem Mittwoch in Wien, um über ihre Produktionspolitik zu beraten. Russland, das den Verbund zusammen mit Saudi-Arabien anführt, dringt schon seit einiger Zeit auf eine Förderkürzung. In der Corona-Pandemie hatte der Verbund seine Förderung mangels Nachfrage stark reduziert. Erst kürzlich hatte die vereinbarte Produktion wieder das Vor-Corona-Niveau erreicht, nachdem die Förderung über einen längeren Zeitraum Zug um Zug angehoben wurde. (awp/mc/ps)