New York – Die Ölpreise haben sich am Ende einer für den Rohölmarkt historischen Woche stabilisiert. Trotz leichter Verluste war am Markt von einer Beruhigung der Lage die Rede. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 21,49 US-Dollar. Das waren 14 Cent weniger als am Vortag. Die US-Sorte WTI wurde am Freitag je Barrel zu 17,09 Dollar gehandelt. Sie kostete damit 42 Cent mehr als am Donnerstag.
Zu Wochenbeginn hatte sich am Ölmarkt einmaliges zugetragen. Erstmals war der Preis für einen Terminkontrakt auf Erdöl in den negativen Bereich gefallen. Das Ereignis ist Folge eines beispiellosen Nachfrageeinbruchs wegen der Corona-Krise und eines viel zu hohen Rohölangebots bei fehlender Lagerkapazität.
An dieser Lage hat sich bis zuletzt nichts geändert. Dass die Ölpreise seit Wochenmitte wieder etwas gestiegen sind, ist auf politische Spannungen zwischen den USA und dem Iran zurückzuführen. Hintergrund ist ein Zwischenfall auf offener See, der US-Präsident Donald Trump zu militärischen Drohungen veranlasste. Iran reagierte ähnlich.
«Die kritische Situation am Ölmarkt ist nicht ausgestanden», kommentierte Rohstofffachmann Eugen Weinberg von der Commerzbank. Es bestünden zahlreiche Risiken auf der Nachfrageseite sowie bei den verfügbaren Lagerkapazitäten. Allerdings könne man Hoffnung haben, dass die jüngsten Turbulenzen zu einem Umdenken bei Händlern, Produzenten und Finanzanlegern führten und für einen stabileren Preisverlauf sorgten. (awp/mc/pg)